SWITCH CAST | SC
Der Switch Cast ist ein moderner Wurfstil und wurde vom Werfen mit der Zweihandrute, dem Spey Cast, übernommen. In Skandinavien gibt es auch seit einigen Jahren eine andere Weiterentwicklung, den Unterhandwurf. Gleich wie beim Rollwurf wird die Rute durch den Widerstand der in der Oberflächenspannung des Wassers liegenden Schnur aufgeladen. Der Vorteil des SC ist, dass man ebenfalls sehr wenig Rückraum für die Aufladung der Rute braucht, die Wurfdistanzen aber größer sind als beim RW.
Der SC ist aber im Gegensatz zum RW ein dynamischer Wurf. Man hat die Möglichkeit einen wesentlich längeren Auf- und Entladungsweg der Rute zu beschreiben, was vor allem für langsamere Ruten mit parabolischer Aktion sehr hilfreich ist.
Phase 1
Die Rute wird angehoben bis zu einem Winkel von 45-80° Grad. Dadurch heben wir einen großen Teil der Schnur aus dem Wasser, was in späterer Folge ganz entscheidend für diesen Wurf ist. Der Arbeitswinkel muss in dieser ersten Phase eingestellt und dann beibehalten werden, um in allen aktiven Bewegungsphasen die Wurfebenen einzuhalten. Für den Anfänger eignet sich ein steiler Arbeitswinkel besser. Dadurch wird verhindert, dass ein zu großer Anteil der Schnur gleich wieder in der Oberflächenspannung des Wassers liegt.
Phase 2
Rute und Wurfarm werden jetzt in einer geraden Zugbewegung seitlich am Körper vorbeigeführt bis zu einer Rutenstellung von 95-135°, je nach Arbeitswinkel. Das Handgelenk bleibt steif um die Wurfbahn nicht zu verlassen. Durch Beobachtung der Rutenspitze kann kontrolliert werden, ob die Wurfebene korrekt eingehalten wird.
Phase 3
Die dritte Phase ist eine passive und sehr kurze. Die Rute verharrt einen Moment in dieser Stellung von 95-135° ("aktiver“" Stopp) und die Schnur bildet in der Rückwärtsbewegung eine Schlaufe in D-Form. Das Vorfach und die Spitze der Schnur berühren leicht das Wasser und durch diesen Widerstand wird die Rute später aufgeladen.
Phase 4
Der Übergang von der dritten zur vierten Phase erfordert ein genaues Timing und ist deshalb der kritische Punkt dieses Wurfes. Sobald das Vorfach und die Spitze der Fliegenschnur in dieser D-Form seitlich neben uns das Wasser berühren, leiten wir die Vorwärtsbewegung ein.
Zuerst wird der Wurfarm fixiert und die Schulter vorwärts bewegt, dann wird auch der Arm vom Körper weg geschoben, bis er gestreckt ist. Die Rute wird in einer geraden Schubbewegung unter Einhaltung der Wurfebene seitlich neben dem Körper nach vorne geführt. Diese Bewegung sollte wie beim ÜKW gleichmäßig und konstant in der Geschwindigkeit sein. Um eine höhere Schnurgeschwindigkeit zu erzielen, kann auch beim SC ein Gegenzug mit der Schnurhand durchgeführt werden.
Phase 5:
Die Rute bleibt im Ausgangswinkel von 45-80° stehen (siehe Phase 1). Durch diesen „aktiven“ Stopp rollt sich die Schnur nach vorne ab. Je genauer die Wurfebene eingehalten wird, desto enger ist die Schnurschlaufe und desto höher ist die Schnurgeschwindigkeit.